Abb. E: Die Stimmprothese wurde entfernt und eine 14fr. Magensonde in den Shunt eingelegt. Der Shunt ist bereits gut geschrumpft, so dass kaum noch Speichel in die Trachea übertritt. Die Verlaufsrichtung der Magensonde bestimmt die spätere Lage der Stimmprothese und sollte möglichst horizontal sein.
Abb.H: Die Stimmprothese wurde aufgrund einer Shuntinfektion und Nekrose (a) entfernt. Ein Platzhalter (b) wird über das Tracheostoma in den Shunt eingelegt. Die geblockte Trachealkanüle (c) verhindert die Aspiration bis der Shunt schrumpft und sich stabilisiert.

Platzhalter-Therapie

Unter der Platzhalter-Therapie versteht man die Entfernung der Stimmprothese aus dem insuffizienten Shunt und die Einlage eines Platzhalters, in der Regel einer kleinlumigen Magensonde, um zu verhindern, dass sich der Shunt komplett verschließt. Die Einlage eines Platzhalters ist bei schweren Formen des infiziert-nekrotischen Shunts, bei denen die Einlage einer Custom-Fit Stimmprothese nicht möglich ist, die einzige Therapieoption. Nach Entfernung der Stimmprothese und Behandlung des Infektes kommt es zur Abheilung des Shunts und zu dessen Stabilisierung. Langsam schrumpft der Shunt und schließlich kann eine neue Stimmprothese eingesetzt werden. Der Stabilisierungs- und Schrumpfungsprozess kann Tage bis Wochen dauern. In dieser Zeit ist das Sprechen nicht möglich. Meist muss eine geblockte Trachealkanüle eingelegt werden. Die Ernährung erfolgt über die Magensonde. Eine stationäre Behandlung ist notwendig. Dies verursacht hohe Kosten und ist für die betroffenen Patienten wenig angenehm. Die Behandlung von dilatiert atrophen Shunts mit der Platzhalter-Therapie ist kaum Erfolg versprechend, da die spontane Schrumpfung nur in geringem Umfang einsetzt und es bald nach Neueinsatz einer Stimmprothese wieder zur Dilatation kommt.